Das Thema Inklusion ist von großer gesellschaftlicher Relevanz und betrifft uns alle. Während es unbestreitbar ist, dass vor allem Diakonie und Kirche sich dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung stellen müssen, bleibt fraglich, inwieweit sie dieser Aufgabe bereits angemessen gerecht werden. Inklusion ist nicht nur eine Frage der barrierefreien Zugänglichkeit, sondern umfasst vielmehr die Wahrnehmung und Anerkennung von Vielfalt sowie die Beseitigung von strukturellen Benachteiligungen und Diskriminierungen. Oft gibt es einen Unterschied zwischen den Aussagen gegenüber der Öffentlichkeit und den tatsächlichen Bedingungen in Bezug auf Inklusion in Diakonie und Kirche. Verdeckte Formen von Exklusion sowie strukturelle Benachteiligungen bleiben oft unsichtbar. Fremdbilder und Selbstbilder von Inklusion und Exklusion unterscheiden sich.
Der Sammelband soll eine inklusionstheoretisch reflektierte Diakoniewissenschaft repräsentieren und im Herbst 2024 erscheinen.
Beiträge aus verschiedenen Perspektiven und Disziplinen und mit unterschiedlichen Methoden sind willkommen. Beiträge können beispielsweise zu folgenden Themen eingereicht werden:
- Historische Dimensionierung der Diakonie in Bezug auf Inklusion und Exklusion
- Empirische Erforschbarkeit und Forschungsethik
- Unterlaufene Normen und die Umsetzbarkeit von Inklusion
- Partizipative Forschungsformate, die aus dem „Forschen über“ ein „Forschen mit“ werden lassen
- Paradigmen- und Wertwandlungsprozesse von der Fürsorge zum Sorgen für Inklusion
- Transferprozesse zwischen Praxis und Theorie
- Managementerfahrungen und -konzeptionen in Bezug auf Inklusion
- Die Rollen von Wissenschaft, Marketing und Journalismus bei der Sichtbarmachung diskriminierender und exkludierender Strukturen
Der Sammelband zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis von Inklusion in Diakonie und Kirche zu schaffen und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben, zu beleuchten. Unser Ziel ist es, nicht nur die bestehenden Strukturen und Prozesse in Diakonie und Kirche zu analysieren, sondern ebenfalls Handlungsempfehlungen für eine inklusive Praxis zu geben.
Bitte reichen Sie einen Abstract mit Literatur, Forschungsfrage und Methode (maximal eine Seite) bis zum 31.03.2023 bei Prof. Dr. Anika Albert ein.
Die Abgabe des finalen Beitrags (bis zu 25.000 Zeichen) ist zum 31.12.2023 vorgesehen. Das Erscheinen der Publikation ist für 2024 geplant.